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Wir beginnen unseren Rundgang durch Wildeshausen am Burgberg im Kurpark. Wildeshausens Geschichte holt uns sogleich ein. 1.Burgberg: An Wildeshausen Zwei Zugbrücken über den mit Huntewasser gespeisten Burggraben sicherten die Wohn - und Wehranlage. 1529 hielten die Münsteraner Stadt und Burg besetzt. Sie sperrten die Ratsmänner und auch den Bürgermeister Lickenberg in den Turm ein. Im 17. Jhd. verfiel die Burg mehr und mehr . 1789 brach man den letzten Rest, den Turm ab. Der Burghügel blieb jedoch bis heute erhalten. Nach dem 1. Weltkrieg errichtete man auf dem Burghügel ein Mahnmal für die Kriegsopfer, nach dem 2. Weltkrieg wurden die Namen der Opfer dieses Krieges hinzugefügt. Vom Burgberg überblicken wir den weiten Kurpark mit Brunnenterrasse und Konzertmuschel, wo im Sommer sonntags regelmäßig Konzerte stattfinden. Über die nahe Hunte hinweg schweift der Blick zur Welgemarsch bis hin zum Katenbäker Berg. Der Kurpark mit Springbrunnen, Konzertmuschel und Kneippanlage ist ein besonderes Schmuckstück des Luftkurorts Wildeshausen. Ein Blick vom nahen Burgberg zeigt besonders deutlich die Schönheit des gesamten Ensembles am nahen Hunteufer. Die Hunte mit den zahlreichen farbenfrohen Ruder - und Paddelbooten fügt sich harmonisch in das Gesamtbild des Kurparks ein. In den Sommermonaten finden hier sonntags regelmäßig um 11.00 Uhr die traditionellen Wildeshauser Sommerkonzerte statt. Ein besonders imposantes Bild bietet der Park am späten Abend des Pfingstsonntags, wenn die Wildeshauser Schützengilde von 1403 hier das imposante Feuerwerk zur Eröffnung des traditionellen Gildefestes zündet. Auch der Aufmarsch der Gilde - Offiziere, der Wache und der anschließende große Zapfenstreich finden in jedem Jahr hier statt. Wir begeben uns jetzt zur St. Peterkirche, gleich neben dem Kurpark. Ein Blick in das innere dieser erst jüngst grundsanierten Kirche lohnt sich.
Mit einer ökumenischen Einweihungsfeier wurde am 27. 11. 1998 die St. Peter – Kirche für Gottesdienste wieder feierlich er Vom August 97 an mußte die St. Peter – Kirche wegen Einsturzgefahr geschlossen bleiben. 16 Monate aufwendige Umbauarbeiten waren erforderlich. Es lohnt sich einen kurzen Blick in die Geschichte zu werfen: 1699 wurde die Alexanderkirche endgültig ev. lutherisch, denn in diesem Jahr wurde Wildeshausen endgültig den Schweden zugesprochen. Die Katholiken kauften noch 1699 ein Haus mit Nebengebäude. Aus einer Scheune entstand ein „einer Kirche ähnliches Gebäude“. Unter Hannoveraner Zeit (1700 – 1803) durften sie keine eigene Kirche errichten, erst 1810 erhielten sie unter Oldenburgischer Herrschaft die Erlaubnis der freien Religionsausübung und erbauten eine Kirche ( am 24. 11. 1811 eingeweiht).. Diese jedoch mußte 1822 (Konstruktionsfehler) geschlossen werden. 1824 schließlich wurde die heutige Kirche errichtet, sie erhielt 1910 den heutigen Turm. Dieser kurze Blick in die Geschichte zeigt eine lange Periode konfessionelle Abgrenzung – auch in Wildeshausen. Wie die ökumenische Einweihungsfeier von St. Peter eindrucksvoll zeigte, sind beide Gemeinden in Wildeshausen sich heute deutlich näher gekommen. Ein „hoffnungsvolles Zeichen gelebter Ökumene und Ansporn, auch in Zukunft eng zusammenzuarbeiten.Die Zeiten konfessioneller Abgrenzung sind in Wildeshausen vorbei, Gott sei Dank“ (R. Gryczan/H.Holtmann). Vor St. Peter am "Lütgen Ort"fällt uns eine alte Pumpe neben einer Kastanie auf. Diese Pumpen waren typisch für die einstige Ackerbürgerstadt Wildeshausen: 4. Pumpengemeinschaften: Außer dem Doppelbrunnen auf dem Marktplatz versorgten 18 weitere Pumpen die Haushalte mit Wasser. Jeweils 1 0 bis 14 Hausbesitzer sorgten als "Pumpengemeinschaft" für die Funktionsfähigkeit "ihrer" Pumpe. Reihum war einer aus dieser Gemeinschaft "Pumpenmeister" mit den entsprechenden Verpflichtungen. Er hatte z.B. die Pumpe wintersicher zu machen und bei Glätte um die Pumpe herum zu streuen. 1972 begannen Anwohner die alte Tradition der "Pumpengemeinschaften" neu zu beleben und restaurierten alte Genossenschaftspumpen. Dieser Nostalgie also verdanken sich die heutigen Pumpengemeinschaften Swienemarkt, Bolzensack, Kattenbüddel, Alexanderbrunnen und Kantorsbrunnen. Die Pumpen bereichern einerseits das Stadtbild , gleichzeitig finden die Pumpengemeinschaften hinreichend Anlässe aus der Wahrung ihrer Pflichten heraus immer wieder Anlässe für "feucht - fröhliche" Zusammenkünfte zu finden. Wir gehen nach rechts die Burgstraße hinunter und sind nach ca. 150 m auf dem
Das Geschichtsband in der Pflasterung der Hunte - und Westerstraße ist ein 560 m langer Pfad aus chinesischem Granit. Es dokumentiert anschaulich Wildeshau Die Granitstele von C. Bruhns in der Huntestraße erinnert an die Zerstörung der Wildeshauser Synagoge am 10. Nov. 1938, also am Tag n a c h der Reichspogromnacht.. “Und wir alle standen da und schauten zu”, so mahnt der Spruch im “Guckloch” der Stele und erinnert an unsere Zuschauermentalität damals und heute. Eingraviert sind die Namen jüdischen Wildeshauser Mitbürger, Opfer unserer Zuschauermentalität. Die Wittekindstadt bekennt sich mit dieser Stele zu einem dunklen Kapitel ihrer Geschichte. Die Bronzeplastik Waltbert vergegenwärtigt eine der bedeutendsten geschichtsträchtigen Persönlichkeiten Wildeshausens. Dieser Enkel des Sachsenherzogs Wittekind überführte 851 die Reliquien des hl Alexander von Rom nach Wildeshausen (Translatio), um die Christianisierung des Raumes zu fördern. Kinder haben Waltberts längst als "Spielgefährten" entdeckt.Der Zylinder (A. Boldt) ist Symbol für den Schwarzrock, die Wildeshauser Schützengilde von 1403, die sich aus der Zehntausend - Ritter - Bruderschaft entwickelte.Die Kunstwerke Verharren (Steinzeitgrab) als Symbold dafür, daß Wildeshausen Zentrum der Quadratmeile der Vor - und Frühgeschichte ist und Feuer (Erinnerung an die Stadtbrände von 1895 und 1900) sind derzeit leider noch nicht ausgeführt. 6. Waltbert An der Westerstraße sehen wir eine mächtige Bronzeplastik , oft von spielenden Kindern umlagert: unser Waltbert, neben Alexander und Wittekind zum Wildeshauser "Dreigespann" gehörend. Das Jahr 851 war für Wildeshausens mittelalterliche Geschichte von bahnbrechender Bedeutung: Waltbert, Enkel des Sachsenherzogs Wittekind, überführte die Reliquien des hl. Alexander von Rom nach Wildeshausen, um die Christianisierung unseres damals nur dünn besiedelten Raumes zu fördern. Die Plastik zeigt Waltbert zu Pferde, in den Händen das "Alexander - Reliquiar". Geradezu schweifartig ausgeformt sein Name, unübersehbar die Jahreszahl 851 und der Schriftzug "Translatio". Von Fuldaern Mönchen wurde einst die "Translatio Alexandri" sehr ausführliche beschrieben. Die Bronzearbeit der Bremer Künstlerin.......ist das wohl auffälligste Kunstwerk im Rahmen der Neugestaltung unserer Innenstadt. Auf dem Marktplatz stehend sollten wir unbedingt das Glockenspiel am Nordgiebel miterleben. Wie überall in Wildeshausen, so zeigt uns auch das Glockenspiel die Bedeutung der Gilde von 1403. Den In diesem Zusammenhang also auch kurz zu unserer Gilde. "Noch.... Tage bis Pfingsten". Nicht wenige Wildeshauser können diesen Satz jederzeit korrekt vervollständigen. Pfingsten, das meint für "alte Wildeshauser" ihr GILDEFEST ZU PFINGSTEN, die ganze Pfingstwoche. Die Schützengilde von 1403 hat bis auf den heutigen Tag eine besondere Beziehung zur traditionsbewußten Wittekindstadt: Der Bürgermeister ist General der Schützengilde, der Stadtdirektor "Chef des Protokolls" (Major). So läßt sich der Ausspruch verstehen: "Die Stadt Wildeshausen ist die Schützengilde, und die Schützengilde ist die Stadt Wildeshausen". Im Geschichtsband der neu gestalteten Innenstadt ist die Schützengilde durch ein Kunstwerk besonderer Art vertreten, die Granitplastik “Zylinder” von A. Boldt. Die Jahreszahl 1403 im Geschichtsband erinnert an dieser Stelle an die “Zehntausend - Ritter - Bruderschaft”, aus der sich die heutige Schützengilde von 1403 entwickelt hat. Das historische Rathaus (14./15. Jhd.), ein geradezu zierlich wirkender Backsteinbau aus dicken Backsteinen im "Klosterformat" mit markantem hochgotischen Treppengiebel, gibt dem Marktplatz ein unverwechselbares Gepräge. Als 1270 der Bremer Erzbischof Hildebold Wildeshausen die (Bremer) Stadtrechte verlieh, schenkte er ihnen das Gelände zum Bau des Rathauses. Wildes Über den Gildeplatz (Parkplatz mit Parkpalette) begeben wir uns jetzt zur Wittekindstraße, biegen dort links ab uns nach ca. 100 m stehen wir vor dem 1. Dampfkornbranntweinbrennereimuseum ( bitte nachsprechen!!). Ein Besuch lohnt sich garantiert, doch hier nur wenige Informationen dazu: 10.Dampfkornbran Das Dampfkornbranntweinbrennereimuseum ist wie das Druckereimuseum von besonderer Originalität. Zwar könnte diese Brennerei morgen wieder jenen hochprozentigen Schnaps der Brennerfamilie Kolloge produzieren, der (angeblich) “keinen Kater kennt”. Doch nicht die “Schnapsfabrik” macht dieses schon äußerlich museal anmutende Gebäude zum Museum. Die gesamte Produktionsanlage entstammt original der Zeit der Industriellen Revolution, als durch die Erfindung der Dampfmaschine das moderne Industriezeitalter geboren wurde: eine einzige Maschine trieb nun eine Vielzahl anderer an, was damals wirtschaftliche und auch soziale Folgen gewaltigen Ausmaßes herbeiführte, u.a. eine Massenverelendung unvorstellbaren Ausmaßes. Letztlich war dies die Geburtsstunde z.B. des Kommunismus durch K. Marx und Fr. Engels. ”Die gesamte Anlage stellt ein technisches Kulturdenkmal dar. Die mehrgeschossig aufgebaute Brennerei ist derart in die bauliche Anlage eingepaßt, daß Gebäude und Betriebseinrichtungen eine unlösbare Einheit bilden. Die wesentlichen Bestandteile der Anlage, allen voran die Einkolbendampfmaschine mit Pendelregulator, entstammen der Gründungszeit und sind Repräsentanten einer abgeschlossenen Epoche der Technikgeschichte”. So beurteilt das Institut für Denkmalpflege dieses Zeitzeugnis. Öffnungszeiten: Mai - September: sonntags von 15-18 Uhr (und nach Vereinbarung für Gruppen) Die Wittekindstraße führt zur Huntestraße. Von der Evron-Brücke (benannt nach unserer französischen Patenstadt Evron!) blicken wir rechts auf den alten Stadtteil Zwischenbrücken. 11. Zwischenbrücken: Früher teilte sich die Hunte bei Wildeshausen in zwei Teile. Dazwischen lag eine Reihe Häuser, de Durch Privatinitiative wurde hier das Elektrizitätswerk vor dem Abbruch bewahrt Im Führer durch Wildeshausen von 1913 lesen wir von einem originellen Brauch im Zusammenhang mit diesem E-Werk:”Das Wildeshauser Elektrizitätswerk entbietet seinen Neujahrsgruß, indem es das Licht einen Augenblick ausschaltet. Da weiß man, was die Glocke geschlagen hat und gratuliert sich gegenseitig zum neuen Jahre”. Die Gründung der Alexanderkirche fällt schon in die Zeit der Karolinger (Karl der Große +814). Waltbert, Enkel des Sachsenherzogs Wittekind (+807) über Waltbert stiftete zu Wildeshausen ein Chorherrenstift (Alexander- Kapitel). Es sollte der Missionierung der umliegenden Gebiete (Lerigau, Largau) dienen. Wildeshausen wurde bedeutender mittelalterlicher Wallfahrtsort, was der Stadt wirtschaftlichen Aufschwung brachte. Kirche und Stift besaßen große Schätze und Kostbarkeiten.Kirche und Kapitelsaal (jetzt Sakristei) waren reich mit Bildern geschmückt. Durch dieBilder- stürmer, den 30-jährigen Krieg und die Schwedenzeit ging vieles verloren. Die Alexanderkirche ist die einzige Basilika im Oldenburger Land. Ihr Baustil dokumentiert den Übergang von der romanischen zur gotischen Bauweise. Der Fertigstellung im Jahre 1270 dürfte folglich eine lange Bauzeit vorausgegangen sein. Renovierungen brachten kunsthistorisch sehr wertvolle mittelalterliche Fresken ans Tageslicht. Die Alexanderkirche ist Wildeshausens größtes Kunstwerk, weit über Norddeutschland hinaus bekannt. Liebhaber der Kirchenmusik schätzen die Kirchenkonzerte, besonders Orgelkonzerte auf der 1970 neu installierten Kleuker-Orgel. 17. Alexanderkirche - Inneres Wir betreten die Kirche durch die Von ganz besonderem kulturhistorischem Wert sind die mittelalterlichen Fresken in St. Alexander. In der eigentlichen Kirche sind dargestellt: Maria und Elisabeth, die hl. Dreieinigkeit und die hl. Katharina (mit dem Rade). Alle drei etwa 15. Jhd.. Der Kapitelsaal des ehemaligen Chorherrenstiftes ist jetzt Sakristei und gehört zum Remter. So sind auchdie Malereien der Sakristei älteren Datums (Mitte bzw. Ende 13. Jhd.). Zu nennen ist hier besonders ds "Reiterbild mit Jagdfalken", vermutlich Teil einer größeren Darstellung(Legende von den drei Lebenden und den drei Toten). Die Bilder erfüllten damals einen praktischen Zweck, da die wenigsten lesen und schreiben konnten. Sie waren "Bibel der Armen"(biblia pauperum), katechismus für die Analphabeten. Über den "Nachtigallenweg" erreichen wir wenig später die "Düsternstraße" und biegen dort rechts ab. Zur Rechten die Pumpe der Pumpengemeinschaft "Kattenbüddel". Wenige Meter weiter erreichen wir links abbiegend den Wall,und biegen links ein.. 18. Wall Ein mit hohen Eichen und Buchen bestandener Wall umschließt noch heute einen Großteil des alten Stadtkerns und bezeichnet mit einem tiefen, trockenen Wallgraben den Grundriß früherer Befestigungen. Im Mittelalter dienten die Wälle im Verbund mit der Stadtmauer der Verteidigung, gehörten also zur Wehranlage. War ursprünglich (9. Jhd.) lediglich der Bereich um die Alexanderkirche durch Holzplankenzäune geschützt, so bauten die Wildeshauser im 13. Jhd. schon die erste Mauer für die ganze Stadt. Sie sollte bei möglichen Fehden schützen. 1529 verlor Wildeshausen die Stadtrechte, die Mauer mußte abgerissen werden. Vorausgegangen war der Mord an einem Geistlichen. Ein Femegerichtsprach überdie wehrfähigen Wildeshauser Männer die Reichsacht aus und Bürgermeister Lickenberg wurde auf dem Marktplatz hingerichtet. 1544 aber durfte immerhin zum Schutz Stadt ein Stadtwall mit Wallgraben angelegt werden. Das Wasser für den Graben lieferte die Hunte. Noch heute ist der Wall aus aus der Vogelperspektive als breiter Grüngürtel deutlich zur erkennen, so wie er einst als Begrenzung des alten Stadtkerns diente. Die Hunte ergänzte gleichsam als "natürlicher Schutz" die beiden Elemente der Stadtbefestigung, Mauer und Wall. So können wir heute über die Linie " Wall - Stadtpark - Wanderweg an der Hunte" den alten Stadtkern umwandern. Elemente der Stadtbefestigung, Mauer und Wall. So können wir heute über die Linie " Wall - Stadtpark - Wanderweg an der Hunte" den alten Stadtkern umwandern. “Origina Auch in d Die W Die Erfindung des Kunstdüngers machte diese Form der Düngererzeugung später überflüssig. Die Anzahl der Schafherden ging bald stark zurück, die Schafkoben wurden zweckentfremdet genutzt. Auch im Gebiet um die Stadt Wildeshausen finden wir noch Schafkoben, z.B. den ( ) Schafskoben am Pestruper Gräberfeld, der noch heute zur Unterbringung einer Schafherde dient . Der ( ) Schafkoben bei Holzhausen ist Versammlungsort des Heimatvereins Düngstrup, der beide mit viel Engagement unterhält. Ausgr “Zu den hervorragendsten archäologischen Denkmälern auf der Wildeshauser Geest gehören die “Großen Steine” von Kleinenkneten. Sie wurden zwischen 1934 und 1939 ausgegraben, weil ein Oldenburger Architekt behauptete, sie seien nicht jungsteinzeitliche Gräber, sondern “germanische Gotteshäuser”. Die Auseinandersetzungen zwischen den Wissenschaftlern und “Phantasten” spitzte sich vor allem auch deswegen zu, weil sie in die Zeit des Nationalsozialismus fiel, der immer mehr versuchte, auch und gerade die Vorgeschichtsforschung ideologisch zu vereinnahmen und gleichzuschalten. So ist die Geschichte der Kleinenkneter Ausgrabung auch die Geschichte von Kooperation und Auseinandersetzung zwischen Wissenschaft und Ideologie in nationalsozialistischerZeit”. (Prof. Dr. Dr. Wegner, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover). Ausgrabungen in den 30-er Jahren ergaben, daß sich zwischen d Dieses Megalithgrab enthält gleich drei Grabkammern. Dieser Befund macht sie zur einzig bekannten Anlage dieser Art überhaupt.Grabungsfunde waren Tongefäße u. Feuersteingeräte der Trichterbecherkultur, heute im Museum für Naturkunde und Frühgeschichte in Oldenburg. Die Bargloyer Steinkiste datiert aus der Endphase der jüngeren Steinzeit . Zu dieser Zeit baute man sehr kleine Grabanlagen,sogenannte Steinkisten - gleichsam Kümmerformen der Großsteingräber. Die Steinkiste in Bargloy dokumentiert eine sich allmählich vollziehende Übergangsphase von der Stein - zur Bronzezeit. Deutlich zeigt sie die Steinbautradition der Jungsteinzeit: Steinplatten von 2x1,5m Größe sind in den Boden eingetieft. Bemerkenswert bei dieser Steinsetzung ist besonders der Deckstein mit seinen durch Steinbohrer erzeugten 25 napfförmigen Vertiefungen. Diese stehen vermutlich mit religiösen Vorstellungen und Bräuchen in Verbindung. Möglicherweise fungierte dieser Schalenstein als Opferaltar für eine religiöse Kulthandlung. Eine 1820 durchgeführte Grabung brachte hier ein Kurzschwert, 9 Pfeilspitzen, eine Bronzenadel und einen Bronzering aus der frühen Bronzezeit zu Tage. Die Hohen Steine , ein Ganggrab emsländischen Typs mit ovaler Einfassung, wirken besonders wuchtig und eindrucksvoll. Auch in dieser Anlage (22mx10m) aus der jüngeren Steinzeit (2500-2000 v. Chr.) fand man eisenzeitliche Nachbestattungen. Die Bauernschaft Bargloy ist uraltes Siedlungsgebiet; denn die nahe Brookbäke begünstigte ganzjährig die Wasserversorgung . Heute ist der idyllische Reiterort ein sehr beliebtes Ferienziel vor den Toren der Wittekindstadt.auernschaft Wildeshausens. Reiter prägen das Ortsbild. Mächtige Eichen und Buchen säumen die Ortseinfahrt und schmücken die großflächigen Grundstücke. Schmucke reetgedeckte, landschaftsprägende Fachwerkhäuser bäuerlichen Ursprungs fügen sich stilvoll in die Bauernschaft ein. 23. Landschaftstypische Reetdachhäuser Landschaftstypisch für das Gebiet um Wildeshausen sind die reetgedeckten Bauernhöfe und Häuser mit ihren Nebengebäuden, die oft ebenfalls in traditioneller Schilfbedachung erstel Die größte (ehemalige) Hofanlage in Bargloy (www.bargloy.de) gehörte zum Doppelhof Müller - Bargloy, seit einigen Jahren vom neuen Besitzer zum reinen Wohn - u. Geschäftshaus umfunktioniert und sehr großzügig renoviert. Eine weitere große (ehemalige) Hofanlage ist der Eichenhof, inzwischen ebenfalls aufwendig renoviert. Auch eine alte reetgedeckte Durchfahrtscheune konnte in Bargloy vor dem Verfall gerettet werden. Heute ist dieses Reetdachhaus (Nr. 12) eine Ferienwohnung für Urlauber im Reiterort Bargloy. Das originelle Reetdachhäuschen auf über 2000qm Grundstück mit urwüchsigen Buchen und Eichen umzieht ein Kranz von über ca. 350 Sprossenfenstern. In Düngstrup spielt Landwirtschaft auch heute noch eine wichtige Rolle. Die Bauernschaft gehört wohl zu den pferdereichsten Orten der Region. Erstmals wird die Bauernschaft 872 als Dungestorpe mit zwei Höfen erwähnt, seit dem 16. Jahrhundert sind es bereits sieben. Um 1900 zählt Düngstrup bereits 18 Haushalte mit 108 Einwohnern. Eine besondere Bedeutung erlangte die Bauernschaft, als hier von 1850 bis 1934 die Landgemeinde ihren zentralen Sitz hatte. Im Ortskern fällt besonders das wuchtige Kriegerdenkmal ins Auge, ein ganz besonderes Zeitzeugnis. Bemerkenswert sind hier die Inschriften als Zeugnisse zeitbedingten Denkens zwischen den beiden Weltkriegen. Die Inschriften geben uns heute zu Denken. Zu nennen ist der Heimatverein Düngstrup, er bereichert durch vielfältige Aktivitäten das kulturelle Leben der Wittekindstadt unübersehbar.
Wer Wildeshausen besucht, sollte unseren malerischen Nachbarort Dötlingen nicht verpassen. Das Dorf Dötlingen, erstmals 1203 erwähnt, liegt 6 Km von Wildeshausen entfernt - ein Bilderb Die kleine, aber wuchtig wirkende Feldsteinkirche St. Firminus datiert aus dem Jahre 1100. Der klotzige Turm und die kleinen Fenster sind romanischen Ursprungs, spätere Verlängerungen des Kirchenschiffs brachten gotische Stilelemente. Früheste intensive Besiedlung Dötlingens bezeugen 11 jungsteinzeitliche Grabanlagen. Wie Wildeshausen, so ist auch Dötlingen ein beliebter Urlaubsort der Wildeshauser Geest. (Tel. 04432 - 950 - Fax:950 - 100). Benannt ist die Kirche nach dem hl. Firminus, Bischof von Amiens, der im 4. Jhd.den Märtyr Erstmals wird Dötlingen als Thutelinge 1203 erwähnt. Landschaftlich bevorzugt bietet der Ort heute dem Urlauber das Bild einer besonders gastlichen Gemeinde. Bekannt ist Dötlingens Gastronomie durch kulinarische Spezialitäten. Zahlreiche urige Landgasthöfe servieren im Frühjahr z.B. Spargelgerichte (direkt vom Erzeuger), auch Wild - und Fischspezialitäten bereichern die Speisekarte. Nicht zu vergessen die zünftigen Kohlfahrten, sobald der erste Frost den Grünkohl „reif“ gemacht hat. Serviert mit Kochwurst, Kasseler, Speck und Pinkel ist gerade Dötlingen für dieses „ Oldenburger Nationalgericht“ Anlaufstelle. Landschaftlich bevorzugt ist der romantische Ort durch seine reizvolle Umgebung mit imposanten Wäldern, Heideflächen und Flachmooren. Ganz besonders aber prägt die Hanglage zur Hunte den malerischen Urlaubsort mit einer Fülle von alten Reetdachhäusern. War Dötlingen schon vor dem 1. Weltkrieg Künstlerort, so verweilen auch heute Kunstinteressierte gern in Dötlingens Galerien. Ein kultureller Mittelpunkt besonderer Art ist das Püttenhaus. Handwerkliche Töpfer-, Webe- und Schmuckarbeiten sind hier z.B. regelmäßig zu bewundern. Wegen des besonderen Flairs dieses kleinen Reetdachhäuschens werden hier seit geraumer Zeit auch Trauungen in stilvoller Umgebung vollzogen. Die Geestlandschaft lädt ein zum Wandern, Radfahren und natürlich zu Reiten. Auf der nahen Hunte sind Kanufahrer nicht mehr wegzudenken und Angler versuchen hier und an den Zahlreichen Angelteichen ihr Glück. 29. Huntemotive Die Hunte Zwar hat der Fluß in den 30 - er Jahren durch Begradigungen zahlreiche dieser Mäander und damit viel natürliche Schönheit verloren - ein Naturparadies ist die Hunte dennoch geblieben. Nicht zuletzt aus Gründen des Hochwasserschutzes besinnt man sich heute wieder auf Sinn und Nutzen der Schleifen. So werden immer mehr "tote Huntearme" (Reste der einstigen Schleifen) wieder an den Fluß "angeschlossen". So erhält die Natur teilweise wieder zurück, was ihr reines Nutzendenken einst leichtfertig entrissen hat: Schönheit und Natürlichkeit. So erhält auch den Artenreichtum von Tier - und Pflanzenwelt in diesem Urstromtal wieder eine Chance. Das tief in unsere leicht hügelige Landschaft eingeschnittene Tal der Hunte ist nach wie vor ein prägendes Landschaftselement der gesamten Region. Der Huntebereich um Wildeshausen und Dötlingen darf mit zu den schönsten gezählt werden. Zum Glück für Naturfreunde und Angler ist ihr Lauf in unserem Bereich noch urwüchsig gewunden. Kein Wunder, daß gerade auch Künstler der Dötlinger Malerkolonie (Müller vom Siel u.a.) um die Zeit vor dem 1. Weltkrieg immer wieder die Natumotive an der idyllischen Hunte in ihren Bildern festgehalten haben. Angler und Wassersportler mit Ruder - und Paddelbooten (Wildeshauser Wassersportverein) beleben in den warmen Monaten den Fluß. Nehmen Sie sich doch einmal Zeit für einen geführten |